Mit frischem Wind ins neue Jahr starten

und kleinen Gewohnheiten das Privat- und Arbeitsleben verändern

Gerade der Jahresstart ist eine Zeit, wo sich Menschen reflektieren, und die Erkenntnisse münden in Vorsätzen für das neue Jahr. Das neue Jahr bringt einen frischen Wind, diese neue Zahl im Datum verleitet dazu, die Änderungen auch auf andere Themen übertragen zu wollen. 

Klassische Vorsätze wie mehr Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren oder mit unliebsamen Gewohnheiten aufzuhören werden durch viele Angebote des Handels oder Fitnessstudios genutzt. Die Statistiken zeigen aber auch, nach wenigen Wochen flaut diese Begeisterung ab und die Geräte verschwinden wieder in den Keller, die neue Laufhose rutscht immer tiefer in die Schublade und der Fitnessstudiobeitrag ist ein Mahnmal auf dem Konto des schlechten Gewissens. 

Es hilft zu verstehen, wie unser Gehirn funktioniert, um aus dieser typischen Schleife auszubrechen. Die Strukturen unseres Gehirns sind sehr alt, trotz der Entwicklung und zunehmenden Intelligenz. Darüber hinaus ist die zunehmende Flut an Informationen für unser Gehirn wahnsinnig anstrengend. Unser Gehirn ist mit zu vielen Reizen und Anpassungen überfordert, es schafft sich also Routinen, um Handlungen routiniert durchzuführen und damit Gehirnkapazität zu sparen. Steve Jobs zog täglich Jeans, Turnschuhe und einen schwarzen Rollkragenpulli an, er hatte mehrere vom immer gleichen Modell.  Der Chef eines großen Logistikkonzerns sagte in einem Interview seine Anzüge und Krawatten kaufe er mehrfach immer gleich. Beiden liegt zu Grunde, eine Routine zu etablieren, um Gehirnkapazität für die wichtigen Dinge zu nutzen. 

Alles, was quasi automatisiert abläuft, benötigt keine weitere Anstrengung. Viele Eltern kennen das, wenn das Kind morgens krank ist und plötzlich ist die übliche Routine gestört.  Meine Tochter geht seit einem halben Jahr in die Schule, und ich muss gestehen eine gute gemeinsame Routine haben wir noch nicht entwickelt. Das führt regelmäßig zu Hektik, Streit und Übersprungshandlungen am frühen Morgen. 

Neue Gewohnheiten sind für unser Gehirn also sehr anstrengend und erfordern eiserne Disziplin? Der Buchautor James Clear hat zum Thema Gewohnheiten ein großartiges Buch geschrieben.

 

Die 1% Methode um Gewohnheiten zu verändern

James Clear stellt vier Fragen, um ein Verhalten zu verändern: 

1. Wie kann ich es offensichtlich gestalten? 

Wenn das Sportgerät offensichtlich im Weg steht, anstatt im Keller. Oder die Salatbar ist so  dominant, dass man nicht daran vorbei kommt. 

2. Wie kann ich es attraktiv gestalten? 

Die Attraktivität einer neuen Gewohnheit ist wichtig. Denn die Erwartung auf eine Belohnung bringt uns zum Handeln, das lässt sich durch die Messung der Dopaminausschüttungen nachweisen.

3. Wie kann ich es einfach gestalten?

Gewohnheiten benötigen Zeit. Je häufiger Sie durchgeführt wird, desto stärker verändert sich die Struktur im Gehirn. Konzentrieren Sie sich auf konkrete Handlungen, nicht auf Beschäftigungen. 

4. Wie kann ich es befriedigend gestalten? 

Die Handlung muss für das Gehirn eine Belohnung zur Folge haben. Das kann ein Lob eines Vorgesetzen sein, als positive Resonanz oder ein gutes Gefühl.

 

Der erste Schritt im Privat- und im Arbeitsleben beginnt mit Transparenz und Reflexion des Istzustandes. Notieren Sie sich Ihre täglichen Gewohnheiten, Termine, Jour Fixes, usw. 

Danach betrachten Sie die Liste und fragen Sie sich ob es wichtige und richtige Gewohnheiten, Termine, etc. sind.

 

1% statt von Null auf Hundert

 

Die 1% Methode beschreibt in den vier Grundsatzfragen, wie Gewohnheiten und die Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen. Im nächsten Schritt heißt es nun, klein anfangen.  Zunächst geht um das Aufraffen etwas zu tun. Für einen Marathon (sehr schwierig) beginnt man damit zunächst die Laufschuhe anzuziehen (sehr einfach), aber regelmäßig. Die nächste Stufe beschreibt einen 10 Minuten Spaziergang mit diesen Schuhen (einfach), um dann 10.000 Schritte (mittelschwer) mit den Schuhen in einem bestimmten Zeitraum zu schaffen. Dann kann man sich an den 5 km Lauf machen (schwierig). 

Verstehen Sie das Prinzip? Eine kleine Gewohnheit aufrecht erhalten um sich regelmäßig dazu aufzuraffen, ist die Basis für große Leistungen. Probieren Sie es aus und übersetzen Sie es einmal in den beruflichen Alltag. 

 

Quelle: Clear James, Die 1% Methode minimale Veränderung maximale Wirkung, 7.Auflage 2020 Wilhelm Goldmann Verlag, München | Seite 75 ff.

 

Das Buch von James Clear ist hier erhältlich (Amazon Affiliate Link):

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